Technik und Energiemanagement

Man glaubt nicht, wieviel technische Ausrüstung auf 12.5 Metern Länge und 4 Metern Breite untergebracht werden können.  Allein vom neuen Geräteträger am Heck der „Anita“ werden über 100 Meter Kabel zu verlegen sein. Ich habe es an anderer Stelle bereits erwähnt;  Technik auf einer seegängigen Yacht ist durch die salzige Umgebung im hohen Masse korrosionsgefährdet und es gilt den Anschlüssen und Isolationen höchste Aufmerksamkeit zu schenken.

Und trotzdem, ich bin nicht mehr 20-ig und möchte nicht auf einen gewissen Komfort und  Kräfteunterstützung verzichten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind nebst den elektronischen Navigationsgeräten und dem obligaten Kühlschrank folgende Komponenten:

·         Bugstrahlruder, welches die Hafenmanöver unter starkem Windeinfluss massiv erleichtern

·         Elektrische REVO Genuawinschen von LEWMAR, die auf Knopfdruck einen elektrischen Vor- und Rücklauf bieten. Sogar das Beiboot kann über ein raffiniertes Leinensystem mit diesen Winschen zu den Davids am Geräteträger hochgezogen werden.

·         Seewasserentsalzungsanlage von AQUABASE mit einer Stundenleistung von 60 Litern einwandfreiem Trinkwasser. Die relativ neue Niederdrucktechnologie erlaubt äusserst sparsamen Energiekonsum von lediglich 25 Ampere/12Volt und dies erst noch fast geräuschlos.

·         Eine elektrische Ankerwinde mit einer drahtlosen Fernbedienung , die es ermöglicht, von jedem Standort auf dem Schiff die Winsch zu bedienen und die Kettenlänge abzulesen.

·         WEBASTO Klimaanlage mit einer Leistung von 3.5KW resp. 12‘000 BTU/h und einem  Stromverbrauch von 4.3 Ampere/ 230 Volt. Klar, diese Anlage läuft, wie übrigens auch die Microwelle, nur im Hafen mit externem Stromanschluss am Steg. Wirklich windstill und heiss ist es ja meistens nur in den Häfen.

·         Elektrische, mit Süsswasserspülung versehene Toiletten.

Um all diese Geräte (ausser der Klimaanlage) autonom betreiben zu können, benötigt es natürlich entsprechende Energielieferanten und die notwendigen Energiespeichermöglichkeiten -  sprich Batterien.  Drei Komponenten kommen auf meiner Yacht für den täglichen Energiebedarf von rund 250 Ah auf:

·         Schiffsdiesel  Volvo Penta D2-40 mit einem intelligenten Alternator der bei Marschfahrt 100 Ampere /12 Volt abgibt. 

·         Drei monokristalline Solarzellen von Cleversolar mit einer Leistung  von 180 Wp (eingebaut im Geräteträger) und dem entsprechenden Victron MPPT 40 Ampere Regler

·         Windgenerator SW 350 von Superwind mit den neuen „silent power blades“ und dem dazugehörenden SRC Marineregler. Der Generator liefert 350 Watt bei 5 Bf.

Alle drei Komponenten liefern viel, sehr viel Strom  - gemäss den Angaben in den den technischen Broschüren - nicht aber in der täglichen Realität (wenig Wind, kein Wind oder ungünstige Richtung beim Windgenerator,  Bewölkung, Schatten durch die Segel, oder kurze Tage im Winter bei den Solarpannelen und langsame Fahrt unter Motor).

Um die notwendige Batteriekapazität zu bestimmen, muss man für die eigenen Bedürfnisse eine detaillierte, realistische Stromberechnungstabelle erstellen. Meine Berechnungen,  die über das Strommanagement auf „Anita“ Auskunft geben, führten zur Erkenntnis, dass ich Bordbatterien mit einer Kapazität von 600 Ah benötige. In meinem Fall sind es 4 Mastervolt AGM SlimLine Batterien mit je 150 Ah. Die Batterien für Motor und Bugstrahlruder sind eigene Systeme, allerdings, wegen des Ladekonzeptes, ebenfalls AGM Typen.

Ein Standardladegerät ist den aufgeführten Leistungsansprüchen nicht gewachsen. Ich habe mich für ein VICTRON Multiladegerät mit 120 Ampere/12Volt und einem integrierten Wechselstromrichter mit zwei 230 Volt Ausgängen, 16 Ampere entschieden.  

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